Mithilfe von Lernplattformen digitalisieren Sie Ihre betrieblichen Weiterbildungen und Unterweisungen. Wir zeigen, wie E-Learning-Lösungen standardmäßig aufgebaut sind, um Unternehmen eine effiziente Verwaltung und motivierende Lernumgebung zu ermöglichen. Der Markt steht aber nicht still. Technologie entwickelt sich und wie so oft steckt auch hier der Teufel im Detail. Deshalb geben wir einen Überblick über sinnvolle Zusatzfunktionen und zeigen außerdem, was moderne Lernplattformen speziell für Unternehmen leisten sollten, die im technischen Service tätig sind.
Was LMS schon lange können
Wie wir schon in unserem Beitrag über Selbstlernkurse und digitale Unterweisungen festgestellt haben, ist agiles Lernen für Mitarbeiter im Außendienst besonders wichtig. Cloudbasierte Lösungen werden diesem Anspruch am ehesten gerecht. Jede Lernplattform (auch: Learning Management System oder LMS) hat zwei Grundfunktionen. Einerseits bietet sie eine Datenbank für Lerninhalte und Übungsaufgaben. Andererseits stellt sie auch eine Verwaltungsplattform dar und ermöglicht eine vernünftige Organisation Ihrer betrieblichen Weiterbildungen und Unterweisungen. Dieser administrative Bereich umfasst standardmäßig bei praktisch allen LMS:
- eine Kursverwaltung (Kurse, Verwaltung der Inhalte, Dateiverwaltung)
- eine Benutzerverwaltung (Zuweisung von Kursen)
- eine differenzierte Rollen- und Rechtevergabe
- Kommunikationswege (z.B. Foren) und Werkzeuge für das Lernen (z.B. für Notizen und zur Selbstorganisation)
- Bereitstellung und nutzerfreundliche Darstellung von Lerninhalten und Medien auf einer netzwerkfähigen Oberfläche (Browser oder App)
Uff, zuviel Text? Sie lassen sich lieber persönlich beraten oder haben Fragen? Wir stellen Ihnen gerne unsere Lösungen vor.
Längst kann kein LMS mehr auf einen dieser Punkte verzichten. Wer nun aber nach einer passenden Lösung für sein Unternehmen sucht, stellt sich die Frage: Welche Zusatzfunktionen kann und soll eine moderne Lernplattform aufweisen, insbesondere wenn Mitarbeiter häufig im Außendienst unterwegs sind? Kurzum: Was leisten moderne Lernplattformen für Unternehmen?
Vorab: Mittelständischen Unternehmen empfehlen wir Mietlösungen (SaaS) durch einen Dienstleister. Warum?
Hochschulen und andere große Bildungseinrichtungen brauchen den Aufwand nicht zu scheuen, eine Open-Source-Lösung zu implementieren und weiterzuentwickeln, denn Bildung ist ihr Kernanliegen. Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern mag es hingegen rentabler erscheinen, ein lizensiertes Produkt auf eigenen Servern zu betreiben und zu betreuen. Für mittelständische Betriebe empfehlen wir allerdings, den Zugang zu einer bestehenden Cloud zu abonnieren, aus naheliegenden Gründen:
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- schnelle Einrichtung: Sie benötigen keine Vorkenntnisse und müssen kein zusätzliches Personal einstellen
- Flexibilität: Mitarbeiter können sofort von beliebigen Standorten und Geräten auf die Software zugreifen
- viele Administrationsaufgaben entfallen: des Betriebssystems, des Web-Servers, der Datenbank, des Frameworks der Plattform, regelmäßige Updates, Backup und Gewährleistung der Datensicherheit
Als Nachteil wird manchmal angeführt, dass beim externen Hosting einer Plattform Kontroll- und Anpassungsmöglichkeiten fehlen. Dies ist so jedoch nicht richtig. Dienstleister sind Spezialisten für ihre jeweilige Plattform und bieten bestenfalls sogar die Programmierung individueller Erweiterungen an. Damit Kunden außerdem nicht für überflüssige Funktionen zahlen müssen, ermöglichen einige Anbieter die passgenaue Zusammenstellung ihres LMS nach dem modularen Baukastenprinzip.
Was eine moderne Lernplattform für Unternehmen leisten muss
Sie suchen eine Lösung, die alle folgenden Zusatzfunktionen aufweist? Wir beraten Sie gerne und stellen Ihnen ein unverbindliches Angebot vor. Wenn Sie eine spezielle Anforderung an Ihre Lernplattform haben, die hier jedoch unerwähnt bleibt, schreiben Sie einfach Ihren Bedarf aus.
1. Unverzichtbar für den Außendienst: Eine offlinefähige Mobile App
Einige Anbieter haben Apps programmiert, die eine nutzerfreundliche Oberfläche für mobile Anwender bieten und die Bearbeitung von Lerninhalten unterwegs ermöglichen. Wichtig ist, dass Lerninhalte auf das mobile Gerät heruntergeladen und somit auch offline genutzt werden können. Bei vorhandener Internetverbindung sollten sich die Daten automatisch synchronisieren und die Lernstände in der Plattform aktualisieren. Achten Sie außerdem darauf, dass die Betriebssysteme der verwendeten Endgeräte unterstützt werden.
2. Eine Lernplattform ist nicht nur eine Selbstlernplattform
Interaktive Selbstlernkurse können beispielsweise zur Unterweisung in Arbeitsschutz und Compliance zum Einsatz kommen und dabei Kosten und Organisationsaufwand massiv senken. Solche Kurse können aber auch bei §12 Unterweisungen von Rechts wegen nur unterstützen, indem sie Grundlagen vermitteln. Eine gute Lernplattform sollte also das Selbstlernen ermöglichen, aber im Kern auch auf Blended Learning ausgerichtet sein. Blended Learning bedeutet die Kombination von digitalen Lernangebot mit klassischem Unterricht. Lernplattformen haben dementsprechend die Aufgabe, die Verwaltung und Durchführung von Präsenzveranstaltungen zu erleichtern.
3. Alle Abläufe rund um Seminare digitalisieren
Werkzeuge zur Kursverwaltung und Benutzerverwaltung, eine differenzierte Rollen- und Rechtevergabe und die Bereitstellung von Kommunikationswegen gelten als Standard für LMS. Moderne Lernplattformen sollten allerdings mehr leisten, nämlich Prozesse automatisieren, wo es sinnvoll ist und nicht auf Kosten der Inhalte geht. Bewährte Zusatzfunktionen und Verwaltungshilfen sind
- Werkzeuge zur Planung, Konzeption und Organisation von Seminarabläufen durch ein Agendamanagement, unter anderem die Möglichkeit, Regeln für automatische Prozesse und bewertbare Inhalte selbst zu definieren
- Werkzeuge zur (Re-) Zertifizierung mit automatischer Unterstützung für regelmäßige Nachweise, d. h. Definition von Regelwerken je Qualifizierung (Periode, Zeiten, Verfall, Erinnerungsfunktion), beispielsweise für Mitarbeiter, die in Themen wie Compliance, Datenschutz, Arbeitsschutz o. ä. geschult werden müssen
- ein Ressourcenmanagement zur Verwaltung von Hotels, Veranstaltungsorten, Räumen und Medien
- automatische Dokumentation gemäß gesetzlicher Vorgaben
- schnelle Datenübersicht mithilfe eines anpassbaren Administration-Dashboards
4. Ein virtueller Klassenraum
Gerade für den technischen Außendienst ist Präsenzunterricht eine Herausforderung. Um das Erfordernis zur physischen Anwesenheit zu minimieren, können online Gruppenseminare in Echtzeit stattfinden. Voraussetzung dafür ist ein in die Lernplattform integrierter virtueller Klassenraum. Ein solcher ermöglicht die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten, das Halten von Präsentationen und offenen Austausch. Das Format eignet sich weiterhin für Expertensprechstunden, Software-Schulungen und Klärung offener Fragen. Für einen problemlosen und vielseitigen Ablauf sind folgende Werkzeuge nützlich:
- Whiteboard
- Application Sharing
- Frage-Antwort-Möglichkeiten
- synchrones Browsen
- Feedbackmöglichkeiten
- Audio und Video
Im besten Fall liegt im virtuellen Klassenraum der gefühlte Unterschied zu einer Präsenzveranstaltung für die Teilnehmer nur darin, dass die Technik auf Anhieb funktioniert.
5. Ein passendes Kursangebot, Customization-Service und ein exzellenter Support
Keine Zusatzfunktionen, aber für die reibungslose Anwendung unverzichtbar. Eine Lernplattform, deren Inhalte von Grund auf selbst erstellt werden müssen, ist nämlich für viele keine Option. Die Anpassbarkeit einer Lösung ist weiterhin Voraussetzung für jedes Unternehmen, das sich in seiner verwendeten Software widerspiegeln will. Und ein schneller und kompetenter Support gehört schließlich zu den Basics einer Mietlösung.
Sie suchen eine moderne Lernplattform, die in allen genannten Punkten überzeugt? Fordern Sie einfach ein unverbindliches Angebot an! Auf unserem Marktplatz finden Sie außerdem eine kleine Auswahl interaktiver Selbstlernkurse rund um Arbeitsschutz, die nicht zwingend eine Nutzung der Lernplattform voraussetzen.
Unsere Beitragsreihe „E-Learning für den technischen Außendienst“
„Was leisten moderne Lernplattformen für Unternehmen“ war der vierte Teil unserer Beitragsreihe rund um E-Learning. Bisher sind in der Reihe erschienen:
- Welche E-Learning-Lösung ist geeignet?
- Einfach digital unterweisen: Selbstlernkurs und Mikrolernen
- Digitale Arbeitsanweisungen und mobile Assistenzsysteme
Am Ende dieser Serie werden Sie schließlich einen guten Überblick haben, welche E-Learning-Methoden es gibt und wofür sie sich eignen.