Unterweisungen in Arbeitsschutz, Compliance und wiederkehrenden Abläufen vermitteln eindeutiges Faktenwissen. Mitarbeiter hierfür in Schulungen zu schicken ist nicht nur ein unnötig laufender Kostenpunkt. Es kann auch einiges schiefgehen, beispielsweise durch Krankheitsausfälle oder nachlassende Konzentration. Die bessere Lösung: Mitarbeiter digital per Selbstlernkurs unterweisen und dabei auf vorbereitete Inhalte zurückgreifen – einfach und verständlich mit Bild und Ton erklärt und in kurze interaktive Einheiten unterteilt (sogenanntes Mikrolernen). Der Organisationsaufwand für Verantwortliche und Teilnehmer ist erheblich geringer. Aber worauf ist bei der Wahl der richtigen Software zu achten, insbesondere für den technischen Außendienst?
Das Angebot an Selbstlernprogrammen ist groß. Ohne nähere Kenntnisse der Anforderungen an moderne E-Learning-Lösungen fällt die Entscheidung für ein bestimmtes Produkt schwer. Gerade wenn Sie in Instandhaltung, Montage, Inspektion oder technischem Service tätig sind, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten.
1. Darstellung auf mobilen Endgeräten
Für den technischen Außendienst ist zeitliche und örtliche Flexibilität beim Lernen mindestens vorteilhaft, oft sogar essenziell. Viele Mitarbeiter verfügen über keinen festen Arbeitsplatz mit Bildschirm. Digitale Selbstlernkurse scheinen hierauf die richtige Antwort zu sein. Allerdings gilt das nicht unbesehen für jedes Angebot. Nur wenn die Inhalte auf mobilen Endgeräten einwandfrei dargestellt werden, sind sie tatsächlich nutzbar. Wenn Sie auf vorgefertigte Kurse vom Anbieter zurückgreifen, ist dies also sicherzustellen. Und wenn Sie eigens erstellte Inhalte einpflegen wollen, muss das hierfür verwendete Autorentool die problemlose Anpassung an mobile Endgeräte erlauben.
2. Webbasierte Trainings (WBT)
Weiterhin sollte es sich bei der Anwendung um ein webbasiertes Training (WBT) handeln, damit Mitarbeiter ohne Organisationsaufwand flexibel darauf zugreifen können. Rein computerbasierte Trainings (CBT) dominierten einmal den Markt und auch heute noch gibt es zahlreiche Angebote. Für den Außendienst sind diese allerdings eher ungeeignet. Außerdem bieten webbasierte Anwendungen allerlei Vorzüge, von einer Nutzerverwaltung mit individueller Rechtevergabe bis hin zur Dokumentation von Kursabschlüssen und Qualifizierungen.
3. Rechtssicherheit bei §12 Unterweisungen
Jedes Unternehmen hat nach §12 ArbSchG die Beschäftigten ausreichend und angemessen über die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu unterweisen. E-Learning-Angebote können bei dieser Aufgabe von Rechts wegen nur unterstützen, indem sie Grundlagen vermitteln. Die DGUV stellt an elektronische Hilfsmittel u. a. die Anforderung, dass das Programm eine Verständnisprüfung durchführt. In einem anschließenden mündlichen Gespräch ist außerdem konkret auf arbeitsplatzbezogene Gefährdungen und offene Fragen einzugehen. Bei ihrer Suche nach einer Lösung für betriebliche Unterweisungen können Anwender gegebenenfalls am DGUV Test-Zeichen „Geprüftes Blended Learning-Programm im Arbeitsschutz“ erkennen, ob es die Anforderungen erfüllt.
4. Das passende Kursangebot
Die Angemessenheit einer Unterweisung ist nur gegeben, wenn sie die Sicherheitsaspekte einer Arbeitsumgebung bestmöglich abbildet. Weil nur die wenigsten Unternehmen bereit und befähigt sind, eigene Lernmaterialien zu erstellen, ist das Kursangebot bei der Auswahl ein Dreh- und Angelpunkt. Um nicht zum Kauf überflüssiger Inhalte zu zwingen, lassen sich Kurse oft individuell aus Modulen zusammenstellen. Mitarbeiter sollten nicht vom Umfang des Stoffs überfordert werden. Im besten Fall bestehen deshalb die Module aus kürzeren leicht verdaulichen Lerneinheiten (Mikrolernprinzip). Aktuell werden auf dem digital@work-Marktplatz beispielsweise folgende Kurse angeboten, die sich in Teilelemente auffächern:
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Eine ansprechende Sprach- und Tonausgabe, einprägsame Animationen und spielerische Quizfragen erhöhen die Motivation und den Erfolg. Und das ist schlussendlich der wichtigste Punkt: Ein E-Learning-Kurs sollte gekonnt multimediale Mittel einsetzen und didaktisch ausgefeilt sein.
Unsere Beitragsreihe „E-Learning für den technischen Außendienst“
„Einfach digital unterweisen: Selbstlernkurs und Mikrolernen“ war der zweite Teil unserer Beitragsreihe rund um E-Learning. Hier geht es zum ersten Teil. Am Ende dieser Serie werden Sie einen guten Überblick haben, welche E-Learning-Methoden es gibt und wofür sie sich eignen.