Aufgrund des massiven Einbruchs der Aufstellungszahlen im letzten Jahr befindet sich die Windbranche in einer kritischen Phase. Zur Überbrückung solcher Rückschläge können Effizienzsteigerung und Kostenersparnis die Branche dennoch weiter voranbringen, bis sich der Wind wieder zugunsten klimafreundlicher Energiegewinnung gedreht hat. Und tatsächlich kündigt sich hinsichtlich innovativer Technologien Aufbruchsstimmung an.
Die Fachzeitschrift „neue energie“ stellte in der Septemberausgabe drei verschiedene Projekte vor, die
Augmented Reality zur Serviceoptimierung für Windenergieanlagen einsetzen. Darunter ist auch die Smart-Glasses-Lösung von digital@work, die Oliver Klausch, Abteilungsleiter bei WPD Windmanager, als das praxistauglichste System für den Arbeitsalltag in und um Windenergieanlagen hervorhebt. Weil die am Helm montierten Smart Glasses nur ein Auge verdecken und bei Nichtgebrauch nach oben wegklappbar sind, habe der damit ausgerüstete Servicetechniker freie Sicht und könne sich frei bewegen. So besteht keine Ablenkungsgefahr.
Auf der Nutzenseite profitieren Monteure und Wartungsarbeiter von der Remote-Support-Funktion und den integrierten Möglichkeiten zur Dokumentation und Informationseinsicht. Wie Oliver Klausch berichtet, sei die Smart-Glasses-Lösung auch ein vielversprechender Weg, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wenn ein Mitarbeiter noch nicht so tief in einem Thema steckt, könne er mithilfe der Brille sein Fachwissen schneller verbessern.
Zwei Geräte befinden sich aktuell bereits im Einsatz. Ziel sei es jedoch, bald jeden Servicewagen mit einer Brille auszustatten. Dieses und die anderen von „neue energie“ vorgestellten Pilotprojekte zeigen, dass die Windbranche unter den Energieproduzenten eine klare Vorreiterrolle bei der Prozessoptimierung mittels AR-Technologie einnimmt. So zeigt sich auch, dass der momentan kritischen Phase zum Trotz nichts vom Innovationswillen verloren geht.